Trio Adal!z bot in Lennep eine gelungene Synthese aus Klassik und Pop.
Von Doris Stürmer
Adal!z pendelt zwischen Klassik und Pop, als habe es dazwischen nie eine Grenze gegeben. Der Auftritt des Kölner Trios am späten Sonntagnachmittag in der Lenneper Stadtkirche war ein ganz besonderes Erlebnis und wird vielen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben.
„Ich wollte ein Projekt, das sich nicht an streng musikalische Grenzen hält,“ sagte Sängerin Adaliz von Goltz, die gemeinsam mit der Cellistin Anja-Susann Hammer und dem Jazz-Pianisten Bijan
Azadian das außergewöhnliche Trio Adallz bildet.
Eineinhalb Stunden lang fesselte das Kölner Trio die ungeteilte Aufmerksamkeit des Lenneper Publikum. Kantor Johannes Geßner hatte die drei Musiker in die Stadtkirche geholt und in seiner Einladung „eine sicherlich in Remscheid noch nie gehörte Synthese aus Pop und Klassik, hochkarätig dargeboten“ versprochen.
Zwischen mehreren Auftritten in Berlin hatte das Trio sein Konzert in Lennep eingeschoben und faszinierte die Zuhörer mit einem temperamentvollen, sprühenden Feuerwerk.
Perfekte Arrangements und muntere Moderation
Populäre Opernarien wie „Habanera“ aus Bizets Carmen wechselten mit Popballaden, französischen Chansons und bekannten Filmmelodien (James Bond). Ob Kylie Minoques „Can’t get you out off my head“ oder das spanische „Quien sabe“ (wer weiß) von Natti Natasha oder ein hinreißendes „Ave Maria“ Adaliz zog mit ihrer klassisch geschulten Stimme das Publikum in ihren Bann. Pianist Bijan Azadian brachte Klassik und Jazz auch am Flügel in eine unerwartete Harmonie. Anja-Susann Hammer machte ihr Cello lebendig.
Dass Musik einfach Spaß machen kann, zeigten die drei mit ihren perfekten Arrangements, aber auch mit ihrer munteren Moderation. Pavarottis „Caruso“ war ohne Zweifel ein Höhepunkt des Abends. Als sie es zum ersten Mal gehört hatte, erzählte Adaliz, stand für sie fest, dass sie Gesang studieren wollte. Èdith Piafs Welterfolg „La vie en rose“ beschloss als Zugabe das Programm. Jetzt zeigte sich Adaliz als publikumsnahe Entertainerin und forderte zum Mitsummen und -singen auf.
„Sehr, sehr schön!“ begeisterte sich die Lenneperin Gudrun-Andrea Konvalek nach dem Konzert.
Das Ehepaar Reichenbacher aus der Nähe von Freiburg im Breisgau war gerade auf Städtetrip im Bergischen Land. Sie machten einen Bummel durch die Lenneper Altstadt und gerieten zufällig in das Konzert. Das war jetzt wirklich die Krönung unserer Sight-Seeing-Tour,“ begeisterte sich der Tourist. „Das hätte ich nur gar nicht erwartet. Das war ja wirklich großartig.“